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Achtsamkeit – der Kampf gegen das Gehirn

Kürzlich nahm ich an einem Achtsamkeitsseminar teil und stellte mir die Frage, ob wir dabei nicht gegen unseren eigenen Körper arbeiten. Doch bevor wir uns mit dieser spannenden Frage befassen, lasst uns zunächst klären, worum es bei Achtsamkeit überhaupt geht. 

Bei Achtsamkeit geht es darum, bewusst im gegenwärtigen Moment zu sein und die Aufmerksamkeit gezielt auf das Hier und Jetzt zu lenken. Es geht darum, die Gedanken, Emotionen, Sinneswahrnehmungen und körperlichen Empfindungen ohne Wertung zu beobachten, anstatt in automatische Denkmuster und unproduktive Gedankenschleifen verstrickt zu sein.

Achtsamkeit ist eine Form der mentalen Präsenz, die uns hilft, aus dem Autopilot-Modus auszusteigen und uns bewusster für unsere Erfahrungen und die Umgebung um uns herum zu machen. Es geht darum, den Moment vollständig wahrzunehmen, ohne in Bewertungen, Urteile oder Vergleiche verstrickt zu sein.

Wie arbeitet unser Gehirn?

Eine interessante Erkenntnis, die ich während meiner Beschäftigung mit Achtsamkeit gewonnen habe, ist, dass wir grundsätzlich gegen die Funktionsweise unseres Gehirns ankämpfen.

Unser Gehirn strebt danach, während unseres gesamten Lebens den Energiehaushalt möglichst effizient zu nutzen. Daher werden wiederkehrende Ereignisse oder Dinge, die nicht unmittelbar mit unserem Überlebenswillen zusammenhängen, in den Hintergrund gedrängt und entgehen unserer Wahrnehmung. Unser Gehirn ist darauf trainiert, bestimmte Dinge einfach zu ignorieren, um unsere Energie auf andere Überlebensaspekte zu lenken.

 

Dieser Mechanismus hat seine Wurzeln vermutlich in unserer evolutionären Vergangenheit.

Achtsamkeit versus Gehirn: Ein gesunder Kampf?

Wenn es um das Thema Achtsamkeit geht, arbeiten wir also grundsätzlich gegen die Funktionsweise unseres Gehirns, denn wir versuchen auf Dinge zu fokussieren, die unser Hirn in den Hintergrund parkt. 

An dieser Stelle stellt sich die Frage: Ist das letztendlich gesund? Oder bringen wir damit unseren Energiehaushalt durcheinander? Ich weiss es offen gestanden nicht!

Trotz dieser Überlegungen bin ich ein großer Fan von Achtsamkeit, da sie dem Leben wieder mehr Farbe verleiht. Mit zunehmendem Alter und wachsender Erfahrung nimmt die Begeisterung für neue Dinge ab. Meistens machen unbekannte Dinge mehr Spaß, da sie uns dazu zwingen, über ihre Auswirkungen auf uns als Individuen nachzudenken. In solchen Momenten sind wir besonders achtsam.

Andere Dinge geraten einfach in den Hintergrund und werden zum Selbstverständlichen.

Das Leben scheint an uns vorbeizuziehen, und die Zeit scheint schneller zu vergehen, weil wir weniger bewusste Erlebnisse haben. Doch es gibt so viel zu entdecken in diesem Leben, so viele Dinge, von denen wir möglicherweise noch gar nichts wissen, es sei denn, wir interessieren uns dafür. Wenn wir achtsam sind und darüber reflektieren, was in bestimmten Situationen geschieht, können wir aus den kleinsten Momenten wertvolle Erkenntnisse gewinnen, unvergessliche Erfahrungen machen und beeindruckende Erinnerungen schaffen.

Achtsamkeit beim Essen: Ein Beispiel für bewusstes Erleben

Ein besonders alltägliches Beispiel ist Essen. Wann hast du das letzte Mal wirklich darüber nachgedacht, wie etwas schmeckt? Wahrscheinlich tun wir dies jedes Mal, wenn wir zum Essen ausgehen oder etwas Besonderes kochen. Doch wie sieht es mit den Mahlzeiten aus, die wir täglich zu uns nehmen? Denkst du noch darüber nach, ob dir das Essen schmeckt und warum? Versuchst du, das Geschmackserlebnis zu analysieren?

All diese Aspekte erfordern eine aktive Herangehensweise, denn Achtsamkeit bedeutet, aktiv zu fokussieren, zu hinterfragen, zu analysieren und zu kombinieren. Dies erfordert Energie. Ob dies letztendlich für unseren Körper gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen. Rational betrachtet könnte man sagen, dass es sich um einen Kampf gegen unser Gehirn handelt. Doch wer wird am Ende siegen?

Wer gewinnt?

Die Beziehung zwischen Achtsamkeit und unserem Gehirn ist faszinierend und wirft viele Fragen auf. So kann Achtsamkeit unserem Leben wieder mehr Farbe verleihen und uns ermöglichen, bewusste Erlebnisse und tiefe Einsichten zu gewinnen.

Es gibt so viel zu entdecken, wenn wir uns dafür interessieren und achtsam sind. Obwohl dies Energie kostet kann es zu einer bereichernden und erfüllten Lebensweise führen. Also lasst uns den Kampf aufnehmen und die Schönheit der Achtsamkeit erkunden, um die versteckten Facetten des Lebens zu enthüllen.

Wer am Ende gewinnt entscheidest du selbst!


You take the blue pill, the story ends, you wake up in your bed and believe whatever you want to believe.

You take the red pill, you stay in Wonderland, and I show you how deep the rabbit hole goes
The Matrix

stay tuned!

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