Wie es das Schicksal so wollte, kam damals das Thema “Agiles Projektmanagement” um die Ecke. Es waren Kandidaten wie SCRUM & KANBAN, die damals zwar noch nicht sehr verbreitet waren, aber sie klangen vielversprechend!
Für mich füllte es die Lücke zwischen Software-Entwicklung und dem klassischen Projektmanagement wie ich es am eigenen Leib erlebt hatte.
Plötzlich konzentrierte man sich auf die Menschen und auf das Miteinander, weniger auf Pläne, Budgets und andere lähmende Themen.
Mein Feuer entfachte und so bildete ich mich aus und arbeitete mehr als 10 Jahre im agilen Umfeld beginnend als Scrum Master, später dann als Agile Coach. In dieser Phase lernte ich nicht nur, wie man Teams coached und zu Höchstleistungen bringt, sondern auch wie man effiziente und effektive Workshops gestaltet, deren Ziel es war, das Potenzial der Gruppe zu entfalten.
Der Effekt auf die Teams war beeindruckend, in Hinsicht auf Qualität und Effizienz besonders aber auch in der Zufriedenheit der Menschen.
Erfolg war plötzlich spürbar, von aussen wie von innen.
Aus heutiger Sicht – auch wenn Agilität sehr häufig in der Kritik steht – kann ich mir ein Arbeiten ohne “Agilität” nicht mehr vorstellen. Es ist ein Mindset, dass sich in mein Gemüt gebrannt hat.
Hatte es Einfluss auf die Qualität der Produkte? JAIN!
JA, es hatte Einfluss:
Die Entwicklung der Produkte wurde so wesentlich effizienter und sie liefen vor allem fehlerfrei. Auch der Rollout der Software lief i.d.R. reibungslos. Was für andere Teams der Doom-Day bedeutete, war für uns fast reine Nebensache. Wir hatten unsere Prozesse soweit konzipiert und geschliffen, das uns Unvorhergesehenes selten aus der Ruhe brachte. Für diesen Fall waren wir gut aufgestellt und vorbereitet. No drama!
NEIN, es hatte keinen Einfluss:
Die eigentliche Frage, für was das Produkt gut sein, und wo genau es das Leben der Anwender*Innen leichter machen sollte, wurde nach wie vor nicht beantwortet.
In den meisten Fällen diente das Produkt schlichtweg den monitären Wünschen des Herstellers, nicht den Bedürfnissen der Kunden.